Sizilien, südwestlich von der italienischen Stiefelspitze gelegen und Überrest einer Landbrücke, die einst Europa mit Afrika verband. Komplett umschlossen vom Meeresblau. Nur die Straße von Messina am nordöstlichen Hutzipfel trennt Sizilien vom italienischen Festland. Diese, an der engsten Stelle, nur drei Kilometer breite Wasserstraße macht Sizilien zur flächenmäßig größten Mittelmeer-Insel.
Aber nicht nur das Flächenmaß zeichnet Sizilien als Größe aus. Auch lebendige Städte, malerische Dörfer, unzählige historische Wahrzeichen sowie unberührte Küsten- und Naturlandschaften stehen für ein großartiges Miteinander, welchem die offenherzigen Sizilianer ein besonderes Flair verleihen.
Sizilien ist ein Urlaubstraum mit Farbenpracht im Wechselspiel. Eine Reise nach Sizilien wird von Naturschönheit, Artenvielfalt und Köstlichkeiten begleitet, die so einzigartig sind, wie der Name Sizilien selbst.
Die Städte Siziliens sind durch ihre einzigartige Lage geprägt von Geschichten und Legenden alter Zeiten. Zentral im Mittelmeer gelegen, war Sizilien für Handel und Seefahrt schon immer von enormer Bedeutung. Bereits 800 v. Chr. begann die Kolonialisierung durch die Griechen über Syrakus im Osten der Insel. Hiervon zeugen heute noch die Reste des Apoll-Tempels in Ortigia und das griechische Theater Akrai in Palazzolo Akreide.
Nach den Griechen kamen die Römer nach Sizilien, die ebenfalls an vielen Stellen ihre Art zu Leben der Nachwelt hinterließen. Vom 5. bis ins 11. Jahrhundert folgten Vandalen, Ostgoten, Byzantiner und Araber. Eine Vielfalt an Zeitzeugen, wie sie zahlreicher nicht sein könnten, reiht sich auf der Insel Seite an Seite.
Spanien und Österreich waren die letzten, die versuchten, die Insel zu kontrollieren. Im 19. Jahrhundert stellte sich das Ende der Fremdbevölkerung ein. Sizilien wurde Italien zugeordnet, erhielt aber den Sonderstatus der Selbstverwaltung als autonome Region mit der an der Nordküste gelegenen Hauptstadt Palermo.
Trapani im Nordwesten, einst Kriegshafen der Karthager, wurde im 15. Jahrhundert durch sein weißes Gold bekannt. Die Salinen von Trapani wurden zu Naturreserven erklärt und sind heute eine Attraktion für Besucher der Insel. Nicht weit entfernt lockt die Stadt Erice, 751 Meter hoch auf dem Monte Erice gelegen, die über eine Seilbahn erreichbar ist. Der oft vom Nebel umhüllte Berg erzählt alte Sagen der Götter.
Auch Cefalù, die von einem riesigen Felsen umgebene Stadt an der Nordküste, erzählt mythische Geschichten über Herkules, Diana und deren Verwandte. Monreale wiederrum, die nur ein paar Kilometer von Palermo entfernte Kleinstadt, ist weltberühmt für ihre normannische Kathedrale und das Kloster.
Die Stadt Taormina, unweit von Messina im Nordosten, 35 v. Chr. erstmals angesiedelt, zeugt von den Jahrhunderten der Durchwanderung unterschiedlicher Völkergruppen. Altertümer der Vergangenheit werden heute für den Tourismus genutzt. Besucher können hier im Theater aus griechischer Zeit mit Blick auf den Ätna und das naheliegende Mittelmeer Werke berühmter Künstler erleben.
Im nördlichen Teil Siziliens herrscht neben alten Überlieferungen das moderne und bunte Leben. Die Hauptstadt Palermo, am Fuße des Pilgerbergs Monte Pellegrino, beherbergt Eindrücke vieler Zivilisationen und Epochen. Die geschichtsreiche Kathedrale Maria Santissima Assunta ist ebenso sehenswert, wie der Normannenpalast und der lebendig bunte Tagesmarkt Vucciria.
Catania, die zweitgrößte Stadt der Insel, befindet sich zwischen Syrakus und Taormina an der Ostküste. Diese sizilianische Stadt ist unter begeisterten Naturtouristen wegen ihrer direkten Nähe zum Vulkan Ätna international bekannt.
Messina hingegen, das Tor der Insel auf der nördlichen Ostseite gelegen, hat sich durch viele Schicksalsschläge kämpfen müssen. Von Epidemien, Sturmfluten, Erdbeben und Bombenangriffen gebeutelt, wurde die Stadt erst Mitte des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Die "Stretto di Messina" (die Meerenge von Messina) trennt Sizilien von der Halbinsel Italien. Die Überfahrt von Reggio Calabria nach Messina dauert mit den schnellsten Fahrschiffen weniger als 40 Minuten, deshalb ist Messina vor allem durch seinen Hafen sehr wichtig für Sizilien.
Im mittleren Teil wird das Land durchzogen von Berg- und Hügellandschaften. Hier im Zentrum findet der Besucher auch den einzig natürlichen See der Insel, den Lago di Pergusa. Als Nabel der Inselmitte gilt die 930 Meter über dem Meeresspiegel liegende Stadt Enna. Durch ihre Höhenlage bietet sie ein unvergleichliches Panorama über die Landschaft bis hin zum Ätna, dem bekanntesten Berg Siziliens sowie aktivstem und größtem Vulkan Europas.
Ragusa (Weltkulturerbe) - Das Video zeigt die Erinnerungen eines amerikanischen Touristen an Ragusa. Zu sehen sind Sehenswürdigkeiten der Stadt wie Ragusa Ibla, die Küste und die Strände, aber auch Bilder der Einwohner in ihrem Alltag.
Nur etwa zwei Autostunden vom Ätna entfernt gelangt man in den malerischen Südosten der Insel. Hier findet man die Provinz Ragusa mit der gleichnamigen Hauptstadt. Mit dem Altstadtteil Ragusa Ibla bildet sie eine Stadt, die aus zwei Teilen besteht: Ragusa Ibla, der untere Stadtteil und Ragusa superiore, der oberer Stadtteil. Ragusa Ibla wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Empfehlenswert ist sicherlich ein Besuch des Doms von San Giorgio.
Unweit von Ragusa liegt Noto mit fast 50 Kirchen und 15 Adelspalästen die sizilianische Barockstadt schlechthin. Das historische Zentrum von Noto ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Siziliens.
Durch das mediterrane Klima ist in den Küstenregionen eine sommerliche Durchschnittstemperatur von 26° C gegeben. In den Monaten Juli und August liegt die Temperatur tagsüber etwa bei 36° C, erreicht allerdings besonders in der Mittagszeit bis 40° C.
Die Monate April, Mai, Juni, September und Oktober eignen sich noch bestens für eine Reise nach Sizilien. Zu diesen Jahreszeiten zeigt das Thermometer noch 30° C an. Auch die Wassertemperatur ist angenehm lauwarm, so dass Touristen schon ab Mai fröhlich im sizilianischen Meer baden können.
Das mediterrane Klima Siziliens bietet beste Bedingungen für den Urlaub am Meer und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch im Frühjahr und Herbst. Nicht umsonst haben sich die Zugvögel aus dem Norden Europas auf Sizilien ihr Winterquartier oder ihren Rastplatz auf dem Weg nach Afrika auserwählt.
Sizilien besteht zu 80 Prozent aus Berg- oder Hügelland. Trekking-, Mountainbike- und Wandertouren in Höhenlagen bis 2000 Meter laden aktive Besucher bei besten Bedingungen zum Freizeitsport ein. Naturliebhaber und Abenteurer sind bei Spaziergängen und Vulkantouren im Ätna-Nationalpark das ganze Jahr über von einer Symphonie aus Farben umgeben und auch im Winter bei bis zu 15°C von der Sonne verwöhnt.
Noch intensiver ist die Pracht ab Ende Februar, wenn auf Sizilien der Frühling beginnt und sich mit der Mandelblüte die Landschaft in ein Meer aus Farben verzaubert. Je weiter man nach Süden gelangt, desto flacher wird das Land und das Klima wird beeinflusst vom Afrikanischen Kontinent. Der Scirocco, ein angenehm warmer Wind, der aus der Sahara herüberweht, bietet beste Badevoraussetzungen.
Es ist kaum möglich, über Sizilien zu schreiben, ohne die sizilianischen Strände zu erwähnen. Ost- und Nordküste bestechen durch steil aufragende Felsenküsten, die durch traumhafte Buchten durchbrochen werden. Eine Vielzahl schöner Sandstrände begehrt das Herz der Urlauber.
An kristallklarem, bestens temperiertem Wasser laden im Südwesten der bekannte Strand Scala dei Turchi in der Nähe von Lido Rossello.
Sehr bekannt in Nordsizilien ist der Strand von Triscina bei Selinunte, welcher zu Sonnenbad und Abkühlung einlädt. Der absolute Geheimtipp, der in Reisekatalogen noch nicht auftaucht, ist der Lungomare in Marina di Ragusa. Wunderschöne weiße Strandabschnitte mit vielen Cafés und Restaurants prägen hier das Bild. Das Wasser ist glasklar und seine Temperatur liegt bis November noch bei 22 o C. Alternativ hierzu bietet sich der Naturstrand in Donnalucata an.
Auch der Strand von San Lorenzo (Noto) befindet sich in einer Naturreserve (Riserva di Vendicari). Ein bekannter Strand an der Südküste in der Nähe von Syrakus ist der „Fontane bianche“ (Strand der weißen Fontänen), so genannt wegen des hellen Sandes. Immer noch an der südwestlichen Küste liegt einer der bekanntesten Strände Siziliens, der Strand von Taormina.
Marina di Ragusa - Video zeigt die Strandpromenade ("Lungomare") und einige Ferienhäuser und Ferienwohnungen am Meer
Sehr bekannte Strände Sizilien – allerdings an der nordwestlichen Küste der Insel sind San Vito Lo Capo und lo Scopello. Sicherlich empfehlenswert in diesem Gebiet ist ein Besuch des Naturreservats "dello Zingaro".
In der Gemeinde Terrasini, die für ihre Rotfelsen bekannt ist und zur Metropolstadt Palermo gehört, befindet sich der Strand "La Praiola". Die Besonderheit dieses Strandes besteht in den spektakulären Sonnenuntergängen und deren Lichtreflexion an den rotfarbigen Felsen der Küste.
Die bekanntesten Nahrungsmittel aus Sizilien sind in erster Linie Olivenöl, Zitronen, Orangen, Pistazien, Mandeln, Tomaten, Paprika und Auberginen. Die geschmackintensivsten und einzigartigsten Erzeugnisse kommen aus den fruchtbaren Böden in der Ätna-Region sowie aus dem südlichen Tiefland. Wer hier verweilt, sollte es auf keinen Fall versäumen, einen Schluck des herrlich sonnenverwöhnten Olivenöls aus Monti Iblei zu probieren. Ein Genuss mit unvergleichlichem Geschmack.
Ebenfalls nicht zu verachten ist der kleine Verführer Siziliens, der Nero d' Avola, der Paradewein Siziliens. Der fruchtig-süffige Sizilianer aus Noto erfreut sich internationaler Beliebtheit. Dazu passt hervorragend die ebenso aus dem Südwesten stammende und auf ganz Sizilien beliebte würzige Salame di Chiaramonte Gulfi, die man im gleichnamigen Ort bei Verkostungen genießen kann.
Einen süßen Besuch wert ist auch die Weltkulturerbe-Stadt Modica. In der Barockstadt, die auf einem Felssporn gelegen ist, werden die berühmte Schokolade sowie der passende Schokolikör hergestellt.